Winterweizen ist aufgrund seines Wuchs- und Kompensationsverhaltens die Wintergetreideart mit dem weitesten Saatzeitfenster und eignet sich somit am ehesten für den Anbau nach späträumenden Kulturen wie Körnermais und Zuckerrüben. Trotzdem sollte beim Anbau und der Sortenwahl einiges beachtet werden, um das Optimum herauszuholen. Fundament jeder erfolgreichen Weizenproduktion ist eine gute Aussaat. Daran sollte man sich insbesondere auch bei ortsüblich späten Saatterminen halten, denn die Bestände haben im weiteren Vegetationsverlauf bis hin zum Schossen weniger Zeit zum Aufbau einer ausreichenden Bestandesdichte als früher gedrillte. Fehler bei der Bestellung können bereits vor dem Auflaufen, durch Verschlämmung und Verkrustungen des Bodens, zu Verzögerungen und Pflanzenverlusten führen. Das Ziel sollte dabei ein nicht zu feines und ausreichend rückverfestigtes Saatbett sein. Wichtig ist jedoch, dass keine Verdichtungen erzeugt werden. Bei der Bestellung ist auch darauf zu achten, dass die Vorfruchtreste ausreichend eingearbeitet sind, um den Rotteverlauf zügig erfolgen zu lassen und keinen offensichtlichen Ausgangsherd für Fusariuminfektionen zu bieten (Fusarienpilze sind Rotte-/Zersetzungspilze).
Martin Koch