Deutscher Maisanbau bedroht

Nach den Erstfunden des Westlichen Maiswurzelbohrers (Diabro­tica virgifera virgifera) in Baden-Württemberg und Bayern 2007 wurden in beiden Bundesländern auch 2008 wieder Käfer im Rahmen des Pheromonfallenmonitorings in der Nähe der alten und teils auch an neuen Orten gefunden. Dies trifft auch für die direkten Nachbarregionen in Frankreich (Elsass) und Österreich (Oberösterreich, Tirol) zu. Fakt ist, der gefährlichste Maisschädling ist endgültig bei uns angekommen oder wird zumindest zum Dauergast. Für die Maisbauern in Deutschland ist es – unabhängig von Erfolg oder Misserfolg der in Süddeutschland und den angrenzenden Staaten durchgeführten, behördlich angeordneten Bekämpfungsmaßnahmen – dringend notwendig, sich intensiv mit dem Maiswurzelbohrer zu beschäftigen, um im Falle des Erstauftretens vorbereitet zu sein, d.h. um die von der EU vorgeschriebenen Quarantänemassnahmen nach zu vollziehen und einen sachkundigen Dialog mit den Behörden, den Medien und einer nicht immer maisfreundlichen Öffentlichkeit zu führen.

Dr. Michael Glas, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Außenstelle Stuttgart